Verschoben!!! Paradiesvögel und Tahiti – Landschaften in Preußen: Mit Goethe auf der Pfaueninsel

 

Angesichts der massiv angespannten Corona - Lage haben wir uns entschlossen, die Veranstaltung abzusagen. Wir werden sie an einem späteren Zeitpunkt nachholen.

PD Dr. Michael Niedermeier spricht mit der Restauratorin Dr. Ute Joksch (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg) am Beispiel des Otahitischen Zimmers im Pfauensinselschloß über die Südsee-Sehnsucht in der Gartenkunst um 1800. In den nächsten Jahren wird das Schlösschen auf der Pfaueninsel umfassend restauriert und daher im Moment wissenschaftlich genau untersucht. Die hier im nördlichen unteren Turmzimmer befindliche "otahitische Hütte" mit ihrer gemalten Südseelandschaft war 1795 von Wilhelmine Enke/Rietz, der langjährigen Mätresse und engsten Beraterin des Königs Friedrich Wilhelm II., topographisch präzise in die Potsdamer Gartenlandschaft hineininszeniert worden. Sie ist das einzige überkommene Beispiel für die häufigen Tahiti-Imaginationen in den preußischen Schlossgärten jener Zeit (Charlottenburg, Bellevue, Freienwalde, Paretz, Garzau, Oliva u.a.). Die sich damals in den Landschaftsgärten der Hohenzollern befindlichen Tahiti-Bauten korrepondierten inhaltlich mit Ethnographica und naturkundlichen Exponaten aus der damals in der königlichen Kunstkammer im Berliner Schloss befindlichen Südseesammlung. Diese Sammlung stammte in Teilen direkt von der Forster-Cook-Expedition von 1772 her.

Speziell anhand der exotischen Vögeldarstellungen im Schlösschen auf der Pfaueninsel läßt sich die Semantik der verbreiteten Tahiti-Sehnsucht um 1800 erhellen, was wiederum zu Rückschlüssen für die ausstehende Restaurierung führen kann. Goethes Inszenierung seiner "Vögel"-Komödie 1780 auf Schloß Ettersburg bietet sich dabei für die Ausdeutung der "otahitischen Hütte" auf der Pfaueninsel als hilfreiche Interpretationshilfe geradezu an. Der Weimarer Dichter und Naturforscher hatte nämlich unmittelbar zuvor, im Herbst 1779, den von der Weltumseglung zurückgekehrten Georg Forster persönlich kennengelernt und daraufhin den Verkauf von dessen auf der Reise geschaffenen Zeichnungen von Südseevögeln an den Sachsen-Gothaer Herzog vermittelt.  Zusammen mit der zuständigen Restauratorin der SPSG Dr. Ute Joksch wollen wir in einer Art Werkstattgespräch die gemeinsamen Überlegungen zur Erforschung und anstehenden Restaurierung diskutieren.

 

 

18.30 Uhr, Kulturvolk – Freie Volksbühne Berlin, Ruhrstraße 6, 10709 Berlin

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Für die Teilnahme an den Veranstaltungen gelten die aktuellen Corona-Regeln des Landes Berlin.
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